02.10.2024

Ein Rückblick auf die Toblacher Gespräche

Hannah, unsere Praktikantin, nahm an den Toblacher Gesprächen teil und berichtet von ihren Erfahrungen und Eindrücken.

Klimakatastrophe, geopolitische Konflikte und ein besorgniserregender Rechtsruck in vielen Demokratien – inmitten dieser „Polykrise“ stelle ich mir die Frage, wie wir jungen Menschen uns für eine lebenswertere Zukunft einsetzen können, ohne dabei die Zuversicht zu verlieren.

Als Praktikantin des Ökoinstitutes hatte ich am vergangenen Samstag die Gelegenheit, gemeinsam mit vier Kolleg:innen zu den Toblacher Gesprächen ins Hochpustertal fahren. Diese Denkwerkstatt für den ökologischen Wandel zieht jährlich engagierte Menschen und Wissenschaftler:innen an, um über relevante Themen zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Schon bei unserer Ankunft am Kulturzentrum war die besondere Atmosphäre der Location spürbar. 

Nach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Karl-Ludwig Schibel, starteten wir den Tag mit einem interessanten Vortrag von Mauro Bozzetti, der sich philosophisch mit der Frage der Zuversicht in herausfordernden Zeiten auseinandersetzte.
In der anschließenden Kaffeepause bot sich uns die Gelegenheit, mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Diese Vernetzungsmöglichkeiten waren für mich eine wertvolle Ergänzung zum Programm.

Frisch gestärkt folgte ein fesselnder Vortrag der deutschen Journalistin Ute Scheub. Sie entführte uns in verschiedene Szenarien und skizzierte, wie unser Leben im Jahr 2045 aussehen könnte, wenn uns die nachhaltige Transformation gelingt. Besonders eindrucksvoll fand ich ihre lebendige Darstellung positiver Zukunftsbilder, die sie anhand bekannter Städte präsentierte. Wer sich selbst inspirieren lassen möchte, findet hier einige Beispiele. Diese Perspektiven motivierten, über den eigenen Einfluss nachzudenken und bestärkten mich, weiter aktiv am Wandel mitzuwirken. 

In der ausgiebigen Mittagspause nutzten wir das unerwartet warme Wetter, um den Vormittag Revue passieren zu lassen und uns bei einem guten Essen gemeinsam mit anderen Teilnehmenden zu stärken. 
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen interaktiver Arbeitsgruppen. Es wurden zentrale Themen wie Agrarökologie, die 15-Minuten-Stadt, Energiebürger und Umweltklagen vertieft. In der Gruppe zum Thema Mobilität, an der ich teilnahm, starteten wir mit einem kurzen Input der Referent:innen. Zur Frage, wie wir den Verkehr in unseren Städten nachhaltiger und lebenswerter gestalten, präsentierten die beiden Mobilitätsexpertinnen verschiedene zukunftsweisende Konzepte und Best-Practices. Ein Fokus lag dabei auf der Dezentralisierung zur Gestaltung einer Stadt der kurzen Wege. Im zweiten Teil des Workshops hatten wir die Möglichkeit, eigene Lösungsansätze zu diskutieren und kreative Ideen zu entwickeln. Anhand eines konkreten Konfliktthemas im Kontext der Straßenraumgestaltung entwickelte ich mit zwei weiteren Teilnehmern einen Entwurf für eine Mischnutzung einer Straße, was eine spannende Herausforderung darstellte, auch wenn ich die technischen Anforderungen des Entwurfs als etwas restriktiv empfand.

Aufgrund des langen Heimwegs machten wir uns dann schon am späten Nachmittag auf den Rückweg nach Bozen. In der Rückschau resümierten wir, dass die Veranstaltung relevante Zukunftsthemen aufgriff und die Teilnehmenden zur aktiven Mitwirkung anregte. Insgesamt war der Samstag bei den Toblacher Gesprächen informativ und gut strukturiert – ein Tag, der mir viele neue Perspektiven eröffnete.
 

Hannah Wintershoff – Praktikantin am Ökoinstitut
 

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